Hier finden Sie ein ausführliches Referat des Werkes „Die Verwandlung“ von Franz Kafka. Diese Vorlage umfasst 2030 Wörter und thematisiert alle wichtigen Punkte. Die Präsentation besteht aus einer Inhaltsangabe und einer exzellenten Interpretation.
Inhaltsangabe – Die Verwandlung
Gregor Samsa erwacht eines Morgens und findet sich als Käfer verwandelt in seinem Bett. Obwohl er den Wecker gestellt hatte verschlief er. Er vergewissert sich, dass es kein Traum ist, indem er sich befindet. In seinem Bett liegend überlegt er, ob es nicht besser wäre seinen gehassten Job als Reisender aufzugeben, den er nur noch wegen den Eltern hat. Als die Mutter an sein Zimmer klopft und Gregor mit einer eigenartigen Stimme antwortet, werden auch der Vater und Gregors Schwester auf ihn aufmerksam. Gregor will aufstehen, doch es gelingt ihm erst, als der Prokurist von dem Geschäft indem Gregor arbeitet erscheint. Er droht mit einer möglichen Kündigung aufgrund Gregors Verhalten. Gregor entschuldigt sich und versichert mit dem 8 Uhr Zug zur Arbeit zu kommen. Der Prokurist versteht aber seine Antwort nicht und hielt sie für einen Scherz. Gregor erkennt, dass ihn niemand verstand. Er ist gespannt, wie sie auf seine neue Gestalt reagieren und öffnet die Tür mit seinem Kopf. Alle sind erschüttert über Gregors Aussehen. Der Prokurist will das Haus verlassen, doch Gregor weiß, dass er ihn nicht so gehen lassen darf. Er will den Prokuristen nachlaufen, aber sein Vater treibt ihn mit den Stock zurück in sein Zimmer, dabei wird er verletzt. Die Tür wird zugeschlagen und Gregor schläft ein.
Er erwacht erst am Abend. Er wurde durch den Geruch on Essbaren aufgeweckt. Jemand, vermutlich die Schwester, hat ihm einen Napf mit Milch in sein Zimmer gestellt. Er wendete sich aber davon ab. In der Nacht überlegt Gregor, wie er sein Leben neu ordnen soll. Er beschließt sich ruhig zu verhalten und die Familie so wenig wie möglich zu belasten. Am nächsten Morgen bringt Gregors Schwester verschiedene Lebensmittel in sein Zimmer, um zu sehen welche ihm am besten schmecken. So bekommt er sein essen in der Früh und Mittags. Die Leute wissen nicht, dass Gregor sie verstehen kann, deshalb hört er auch wie die Familie über die finanzielle Lage spricht, es geht der Familie nicht so schlicht wie er bisher angenommen hatte. Nachdem sein Vater vor 5 Jahren pleite ging, dachte er, er müsse nun die Familie erhalten. Gregor erfährt, dass das von ihm verdiente Geld gereicht hätte, um die Schulden des Vater zu begleichen, doch es wurde für anderes eingesetzt. Anfangs kommt nur seine Schwester in sein Zimmer, doch mit der Zeit kann sie Gregors Gegenwart nicht länger ertragen. Die Schwester bemerkt, dass Gregor gerne in seinem Zimmer umherkrabbelt. Deshalb will sie möglichtst viele Gegenstände aus seinem Zimmer räumen. Doch dabei braucht sie Hilfe und da sie den Vater nicht bitten will, benötigt sie die Hilfe der Mutter. Als der Vater eines Tages nicht zu Hause ist, betreten beide Gregors Zimmer. Als sie einen schweren Kasten wegräumen rät die Mutter Gregors Zimmer so zu lassen wie es ist. Sie fürchtet, dass das Ausräumen des Zimmers Gregor andeuten lässt, dass man keine Hoffnung auf Besserung von Gregors Zustand hat. Sie will, dass er alles so vorfindet wie früher, wenn er wieder seine normale Gestalt hat. Auch Gregor will nicht, dass sein Zimmer ausgeräumt wird. Er versucht wenigstens ein Bild an der Wand zu retten, da es ihn an seine menschliche Vergangenheit erinnert. Die Schwester bleibt aber bei ihrem Entschluss. Als Gregor unter dem Leintuch hervorkommt, bricht seine Mutter zusammen. Gregor macht sich Vorwürfe die Mutter verletzt zu haben. Als es an der Tür läutete und der Vater eintritt erkennt er das etwas geschehen ist. Gregor blickt zum Vater auf und sieht statt einen alten , müden Mann, einen stattlichen Mann in blauer Uniform. Gregor hat Angst vorm Vater, denn dieser bombardiert ihn schließlich mit Äpfeln. Einer der Äpfel dringt in Gregors Rücken ein und verursacht Schmerzen. Der Apfel bleibt in Gregor stecken, Dem Vater erinnert diese Wunde daran, dass Gregor ein Familienmitglied ist und man lässt die Wohnzimmertüre offen, damit Gregor mitbekommt was außerhalb seines Zimmers geschieht. Die ganze Familie hat Arbeit gefunden, es bleibt keine Zeit mehr für Gregor. Die Familie möchte in ein kleineres Haus umziehen, doch Gregors Zustand hielt sie davon ab. Gregors Schwester kümmert sich überhaupt nicht mehr um ihn, sie stellt ihm nur noch irgendeine Speise in sein Zimmer, unbeachtet, ob er davon gegessen hat oder nicht. In der Zwischenzeit sind drei Untermieter bei der Familie eingezogen. Da sie auf Ordnung großen Wert legen bleibt Gregors Zimmertür geschlossen, wenn sie zusammen mit der Familie essen. Eines Abends bleibt seine Tür unverschlossen und da die Schwester seit langem wieder Violine spielt beschließt Gregor aus seinem Zimmer zu kriechen. Die Untermieter bemerken ihn und kündigen daraufhin den Mietvertrag. Gregors Schwester will ihren Bruder, den sie nicht mehr als Bruder bezeichnen will und kann loswerden. Sie hätten das Menschenmögliche gemacht und sich somit keine Vorwürfe zu machen. Der Vater stimmt ihr zu, auch die Mutter ist dafür, bricht aber in Tränen aus. Gregor kriecht in sein Zimmer. Sein ganzer Körper schmerzt. Auch er selbst meint, dass er verschwinden müsse. Mitten in der Nacht stirbt Gregor. Am nächsten Morgen wird er entdeckt. Der Vater dankt Gott für seinen Tod. Die Familie beschließt den Tag zum Ausruhen und Entspannen zu verwenden. Sie beschließen umzuziehen und die Eltern wollen einen Mann für ihre Tochter finden.
Interpretation – Die Verwandlung
Thema des Textes ist der „Ausstieg“ des Gregor Samsa aus einer profitorientierten Gesellschaft, die den Menschen zum reinen Produktionsfaktor reduziert. In diesem Fall erfolgt die Verweigerung durch die Verwandlung Gregors in ein un-menschliches Wesen, un-menschlich im Sinn von nicht mehr zur menschlichen Gesellschaft gehörend und deren wirtschaftliche Gesetze nicht mehr anerkennend. Diese Verstellungen und Gesetzmäßigkeiten sind bis zu diesem Zeitpunkt für Gregor absolut bindend, obwohl er eigentlich mit seiner Tätigkeit gar nicht glücklich ist. Er de4nkt des öfteren daran, zu kündigen, sobald er die Schulden, die seinem Vater nach dem Zusammenbruch seines Geschäftes entstanden sind, zurückgezahlt hat. Trotzdem ist Gregor ein Musterbeispiel eines pflichtbewussten, fleißigen Menschen, der in den fünf Jahren seiner Tätigkeit nie krank war und kein einziges Mal zu spät gekommen ist. Daher ist er am Morgen seiner Verwandlung weniger darüber erstaunt ein Käfer zu sein, sondern vielmehr, dass er den Wecker überhört hat. Die Verwandlung in einen Käfer ist ein Symbol dafür, dass Gregor nicht nur seinen Beruf, sondern auch anderen Gesellschaftsnormen, vor allem ökonomischer Art, eine Absage erteilt. Er wird aber nicht zu einem Tier, das Menschen akzeptieren wie etwa ein Hund oder eine Katze, sondern ein Käfer von monströser Gestalt, ein „ungeheures Ungeziefer“, das auf Menschen furcht- und abscherregend wirkt. Als Käfer kann er mit Menschen nicht mehr kommunizieren, das heißt, sie verstehen ihn nicht mehr, während er sie weiterhin verstehen kann. Dies könnte man als Hinweis daraufsehen, dass es in Wahrheit die Menschen sind, die nur noch rein wirtschaftlich denken und zu einer normalen menschlichen Kommunikation nicht mehr fähig sind. Zusätzlich bringt die Gestalt des Käfer auch das Hässliche in die heile, kleinbürgerliche Welt. Bei genauer Betrachtung sieht man jedoch, dass diese Welt doch nicht so schön ist. Vater, Mutter und Gregors Schwester gehen keiner Tätigkeit nach und leben von Gregors Gehalt. Seit dem Konkurs ist der Vater ein gebrochener Mann, der die meiste Zeit in Lehnstuhl verbringt. Die heile Welt ist also eher Fassade. Die Reaktion der Familie auf Gregors Verwandlung ist unterschiedlich. Während der Vater zuerst gefasst bleibt und Gregor erst nach der Flucht des „Prokuristen attackiert, fällt die Mutter sofort in Ohnmacht. Nur Grete, die Schwester, reagiert zwar erschrocken, aber nicht ablehnend. Sie ist es auch, die Gregor etwas zu essen bringt, wobei sie rasch erkennt, dass sich auch sein Geschmack verändert hat. So lehnt er Milch, die er als Mensch gerne hatte, nunmehr total ab. Ein weiteres Zeichen dafür, dass sich seine Wertvorstellungen von Grund auf verändert haben. Gregors Verwandlung stellt auch eine wirtschaftliche Existenzbedrohung für die Familie dar. Zar stellt sich heraus, dass der Vater im Zuge seines Konkurses nicht alles Geld verloren hat, auch hat er von dem Geld, dass er von Gregor zur Bezahlung der Schulden erhalten hat, immer einen Teil zurückbehalten. Beide Tatsachen hat er geheim gehalten. Dennoch sind die Familienmitglieder gezwungen, eine Arbeit anzunehmen. Je länger sie aber in den üblichen Arbeitsprozess eingebunden sind, desto deutlicher werden auch die charakterlichen Veränderungen sichtbar, mit Ausnahme der Mutter, die ihre Einstellung kaum verändert. Am stärksten wirkt sich das neue Umfeld auf Grete aus. Sie beginnt Stenographie und Französisch u lernen, um Kariere zu machen und begegnet Gregor mit immer größerer Gleichgültigkeit. Sie stellt ihm nicht mehr, wie bisher, eine Auswahl an Speisen ins Zimmer, sondern schiebt morgens nur noch eine Schüssel ins Zimmer, unbeachtet ob er sie isst oder nicht. Sie kann seinen Anblick nicht mehr ertragen und hält sich nur mehr so kurz als möglich in seinem Zimmer auf. Als sie die Idee hat, die Möbel aus Gregors Zimmer auszuräumen, um ihm so mehr Platz zum Krabbeln zu schaffen, meint die Mutter, dass dies den Eindruck verschaffe, dass sie jede Hoffung auf eine Änderung aufgegeben hätten. Auch Gregor möchte die Möbel im Zimmer behalten, aber Grete besteht darauf, ihren Vorschlag umzusetzen. Zum ersten Mal stellt sie sich gegen Gregor und die Mutter wird zur Person, die Gregor am nächsten steht.
Der Vater, bisher antriebslos, am Beginn dem Prokuristen gegenüber auch unterwürfig, lebt nun regelrecht auf, wird wieder selbstbewusst und energiegeladen. Als er Gregor außerhalb seines Zimmer überrascht und mit Äpfeln beschießt, kann ihn die Mutter gerade noch davon abhalten, Gregor zu töten.
Gespräche innerhalb der Familie finden praktisch nicht mehr statt, denn abends sind alle viel zu müde, um sich u unterhalten. Der Kommunikationsverlust, der anfangs nur Gregor betraf, hat sich nun auf die ganze Familie ausgeweitet. Nach dem Vorfall mit den Untermieter ist es Grete, die am radikalsten gegen Gregor vorgeht. Sie sagt, das man das „Untier“ loswerden müsse, da sie alle hart arbeiteten, wäre es ihnen nicht länger möglich, die Situation auszuhalten. Sie meint weiters, dass der Käfer nicht Gregor sein kann, denn dieser hätte längst eingesehen, dass ein Zusammenleben von Menschen mit so einem Tier nicht möglich sei und er daher freiwillig gegangen wäre.
Die Bedienerin, die den toten Gregor entdeckt, meldet, dass „ es krepiert“ sei. Diese Nachricht löst zwar ein wenig Mitleid aus, Grete erkennt wie mager Gregor ist, aber in Wirklichkeit sind ale erleichtert und danken Gott. Man beschließt, an diesem Tag nicht zu arbeiten, einen Ausflug zu machen und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Am Ende der Erzählung wird von der Familie beschlossen, die letzte Erinnerung an Gregor auszulöschen. Die Wohnung, die von Gregor ausgesucht und bezahlt worden ist, soll gegen eine kleinere, aber günstiger gelegene getauscht werden. Wie fast immer bei Kafka, gibt es mehrere Interpretationsansätze und natürlich auch in diesem Fall seinen Konflikt mit dem dominanten Vater, den er n seinem „Brief an den Vater“ auch veröffentlicht hat. In diesem Licht kann Gregors Verwandlung in einen Käfer auch als Akt der Rebellion und des Widerstandes gegen den Vater sehen werden. Während Gregor öfters wünscht, dass seine Mutter und seine Schwester in besuchen, hat er diesen Wunsch seinem Vater gegenüber nie. Trotz aller Ablehnung sieht der Vater in Gregor ein Familienmitglied, dass man, wenn auch mit Widerwillen, erdulden muss. Aber auch seiner Frau und Grete gegenüber legt der Vater ein patriarchisches Verhalten an den Tag. Sie müssen, wenn er es verlangt, alles liegen und stehen lassen und für ihn da sein. Er hat es auch nicht der Mühe wert gefunden, die Familie über die tatsächliche finanzielle Situation zu informieren. Die ersten Versuche Gregors, sich als Käfer zu bewegen, erinnern an die ersten Gehversuche eines Kleinkindes. Gregor ist in seiner neuen „Rolle“ wieder am Anfang einer Entwicklung und dein „vollwertiger“ Erwachsener. Kinder sind wie Aussteiger kein funktionierendes Zahnrad einer ökonomisch orientierten Gesellschaft. Gerade die anfänglichen Versuche Gregors, sich als Käfer zurechtzufinden, wurden von Kafka mit einem leicht ironischen Unterton geschildert, ein Merkmal, dass auch in anderen Werken auftritt.
Der kommerziellen Welt steht Kafka sehr negativ gegenüber, nicht nur am Beginn der Erzählung, sondern auch später: „Was die Welt von armen Leuten verlangt, erfüllten sie bis zum Äußersten“. Der Vater und Grete bedienen Kunden, die Mutter näht für fremde Menschen.
Er verlor den Rang in der Familie als Erhalter.
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