Bei der Vorlage des Werkes „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm handelt es sich um ein äußerst umfangreiches und professionelles Referat. Diese Präsentation umfasst 3252 Wörter und behandelt ausnahmslos alle Themenkreise. Im Referat wird vom Aufbau bis hin zu allen Charakteristiken, sowie Stiel und Sprache, alles behandelt. In den unten angeführten Büchern finden Sie alles was Sie über das Buch wissen müssen. Einer der Interessantesten Inhalte neben der Interpretation stellt die Zusammenfassung des Textes auf ca. 10 Seiten dar. Diese ist leicht verständlich, schnell gelesen, aber dennoch so umfangreich, dass alle Geschehnisse Lückenlos enthalten sind.
Theodor Storm
Storm schreibt in der Einleitung seiner Novelle – Der Schimmelreiter:
Was ich zu berichten beabsichtige, ist mir vor reichlich einem halben Jahrhundert im Hause meiner Urgroßmutter, der alten Frau Senator Feddersen, kundgeworden, während ich, an ihrem Lehnstuhl sitzend, mich mit dem Lesen eines in blaue Pappe eingebundenen Zeitschriftenheftes beschäftigte; ich vermag mich nicht mehr zu entsinnen, ob von den „Leipziger“ oder von „Pappes Hamburger Lesefrüchten“.
Aufbau der Novelle – Der Schimmelreiter
Die Novelle hat einen 2-Fachen Rahmen, wobei der äußere Rahmen nicht geschlossen wird und eher einem Vorwort des Autors nahe kommt.
Außerdem lässt er drei verschiedene Erzähler sprechen.
Zuerst berichtet jemand in den Ich-Person – dieser las eine unvergessliche Geschichte in einer Zeitung bei seiner „Großmutter“. Durch den Hinweis auf „Frau Senator Fedderson“ wird deutlich, dass die Ich-Person Storm ist, da sie seine Großmutter ist.
Als Nächstes erzählt der Erzähler von der Begegnung im 2. Rahmen mit dem unheimlichen Reiter und den Personen im Gasthaus.
Die geografische Umgebung und die Macht er Natur wird genau vorgestellt.
Die Erzählung des Schulmeisters wirkt durch ihre Detailgenauigkeit, den häufigen Einsatz wörtlicher Rede und die Kenntnis über den Wortlaut und die Gefühle der handelnden Personen nicht wie eine mündliche Überlieferung.
Er sagt dass das Ereignis um 1750 stattfand = Mitte voriges Jahrhundert
Die genaue Zeitangabe und die Vermischung mit realen Ereignissen z.B.: Sturmflut von 1756 verstärken den Eindruck einer realen Begebenheit
Die Novelle ist in 24 Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte 3-12 schildern den Aufstieg Haukes vom Bauernsohn zum Deichgrafen. Die Abschnitte 13-23 den Abstieg bis zur Sturmflut.
Bis zu diesem Wendepunkt erscheint die Gestalt des Schimmelreiters nur in der Rahmenhandlung. Nach der 4. Unterbrechung tauscht Hauke in der Binnenhandlung seinen Wallach gegen einen Schimmel. Die übernatürliche Erscheinung tritt zum 1. Mal auf. So verknüpft die Titelfigur selbst die beiden Zeitebenen.
Die Erzählung setzt vermutlich Ende der 20er Jahre des 18. Jh. Ein und endet mit der Sturmflut im Oktober 1756.
Mit jeder Zäsur endet ein Lebensabschnitt der Hauptfigur
Das Wechseln der Erzähler schafft eine kritische Distanz zum Stoff.
Die Grenzen zwischen historischer Darstellung und übernatürlichen Phänomenen verschwimmen, auch zwischen Erzählung und rahmen.
Der innere Rahmen schießt sich, wenn der Reisende über den Hauke-Heien-Deich zur Stadt reitet, denn der Hauke-Haien-Deich steht noch jetzt nach 100 Jahren.
Entstehung und Quellen – Der Schimmelreiter
Die Arbeit an seinem letzten Werk zog sich über 3 Jahre, welche durch Tagebucheinträge nachvollziehbar sind.
Er wollte sie realitätsnah gestalten, deshalb recherchierte er viel.
Die Novelle ist an keinem genauen Schauplatz angesiedelt, es gibt keine historische Persönlichkeit die als Vorbild für den Deichgrafen dient.
Den Stoff für den Schimmelreiter liefert zum Großteil der Text: „Der gespenstige Reiter“
Ein Nachdruck dieses Textes erschien tatsächlich in einer Ausgabe von „Pappe“ in Hamburg, wie in der Rahmenhandlung beschrieben.
Ursprünglich ist die Geschichte nicht im Friesland, sondern im heutigen Polen angesiedelt und wurde von Storm in seine Heimat verlagert.
Er ergänzt den Ursprünglichen Text um die Lebensgeschichte des Deichgrafen.
Er unterbricht die Arbeit am Schimmelreiter oft und gibt anderen Arbeiten den Vorzug.
Charakteristik – Der Schimmelreiter
Hauke Haien
- Der Schulmeister sagt über ihn:
- Es gibt auf Erden allerlei Dinge, die ein ehrlich Christenherz verwirren können, aber der Hauke war weder ein Narr noch ein Dummkopf“
- Er wächst ohne Mutter auf.
- Als Kind liest er viel und sieht seinem Vater bei der Arbeit zu.
- Seine Interesse an Mathematik und seine Begabung wurden früh erkannt.
- In nur 1 Winter lernt er Holländisch und Mathematik.
- Er ist wissbegierig und ehrgeizig
- Er interessiert sich nicht für die Küche und Schafe und auch bei Arbeiten am Deich nimmt er sein Mathematikbuch für die Pause mit und arbeitet trotzdem schneller als seine Kollegen.
- Er ist ein Einzelgänger, er wurde als Kind beschrieben als: nachdenklich und ein Junge: „von wenig Worten“.
- Stunden lang ist er alleine am Meer und beobachtet die Wellen – er sagt seinem Vater: Unser Deich sei nichts wert.
- Er versteht sich gut mit der Tochter des Deichgrafen Elke
- Unter der Dorfjugend hat er hohes Ansehen.
- Er bleibt seinem Prinzipien treu: lehnt Alkohol ab.
- Er ist kein geselliger Typ.
- Bei der Feier tanzt er nicht.
- Mit der Abneigung der Dorfbewohner wächst auch Haukes Ehrgeiz ins Krankhafte.
- Mit 24 wird er zum neun Deichgrafen ernannt. Er will die Versäumnisse seines Vorgängers aufarbeiten, darüber sind Dorfbewohner nicht begeistert, da das viel Arbeit bedeutet.
- Der Zweifel an seiner Kompetenz baut in ihm einen enormen Leistungsdruck auf.
- Mit dem neuen Deichbau will er es allen beweisen.
- Er will beweisen, dass er nicht nur durch die Hochzeit mit Elke Deichgraf wurde.
- Er arbeitet mit gewissenhaftem Fleiß bis spät in die Nacht hinein, aber die Beziehung mit Elke muss sich hinter der Arbeit einreihen.
- Er geht bei seiner Arbeit genau vor, er ist ein Perfektionist und möchte ganz sicher sein bevor er den Antrag stellt.
- Er geht völlig in seiner Arbeit auf und hat kaum noch Zeit für soziale Kontakte und für seine Frau, die dennoch eine wichtige Stütze bleibt.
- Er freut sich über seine Tochter, diese Freude überdeckt die Angst um seine Frau die in ein Fieber fällt.
- Die Familie gibt ihm Geborgenheit.
- Bei der Krankheit der Frau vertraut er mehr auf Gott als auf den Arzt.
- Hauke ist tolerant, denn er akzeptiert, dass die Hausangestellten sich, wie viele andere Dorfbewohner, einer Sekte anschließen.
- Am Krankenbett seiner Frau bemerkt man, dass er sich sein eigenes Christentum zu Recht gerechnet hat. Er sagt in seinem Gebet, dass Gott nicht allweise ist und nicht immer tun kann, was er will. Das tolerieren die Dorfbewohner nicht, denn die Hebamme hat es weiter erzählt und bald gilt er als Gottesleugner. In Sorge um seine Frau bekommt er nicht mit, dass er als Ketzer verschrien ist, obwohl er seht gläubig ist. Man sagt ihm einen Bund mit dem Teufel nach.
- Als die Arbeiter einen Hund mit verdammen wollen, da sie glaube, dass der Deich nur hält, wenn etwas Lebendiges drinnen ist, kommt es zum Streit.
- Er will sein Projekt nicht gefährden und deshalb klärt er sich bereit mehr Arbeit zu übernehmen.
- Als Baustellenvorstand war er streng und er sah jeden Fehler und jede Schlamperei. Am Schimmel kontrolliert er die Baustelle und gibt rasche und trockene Anweisungen.
- Er kann nicht verstehen, dass beim Bau fast alle gegen ihn sind und er fühlt sich überlegen.
- Als der Koog fertig war, hört er wie 2 Arbeiter das eigentlich Carolinen Koog benannte Bauwerk Hauke-Haien-Koog nennen. Er fühlt sich geehrt und wird beinahe größenwahnsinnig. Die Selbstüberschätzung macht ihn unbeliebt und isoliert ihn.
- Er war nicht in der Lage neue Freunde zu erwerben und zieht sich in die Familie zurück.
- Er hat eine liebevolle Beziehung zu seinem Kind.
- Sein Kind ist behindert, aber er will mit Elke zu Beginn nicht darüber reden. Er verbindet Jans seiner Tochter Märchen zu erzählen. Er nimmt sie dafür mit auf den Deich, wo er ihr die unheimlichen Gestalten zeigt und gleich die natürliche Erklärung dafür gibt.
- Die Liebe seines Kindes ist ihm sehr wichtig.
- Er wird Krank und auch nach seiner Genesung ist er sehr schwach. In diesem Zustand trifft ihn der schlechte Zustand des Deiches sehr. Er sucht den Rat der Bevollmächtigten, diese lehnen eine gründliche Reparatur ab. Der Schaden am Deich lässt ihm keine Ruhe.
- Er lässt Elke im Glauben, er habe nun mit allen Frieden geschlossen.
- Er hat einen tiefen inneren Konflikt.
- Seine Angst verhindert jeden klaren Gedanken.
- Die Sturmflut sieht er zunächst als Herausforderung.
- Als der Deich bricht und man ihm Vorwürfe macht, erkannt er, dass seine Schwäche Schuld am Unglück war, da er sich mit gegen Ole Peters durchsetzte.
- Es gab ihm Trost, dass seine Frau und sein Kind sicher auf der Werft waren.
- Nicht sein Versagen als Deichgraf trieb ihn zum Selbstmord, sondern der Anblick seiner Frau und seiner Tochter in den Fluten. Er sagte: „Herr Gott, nimm mich, verschone die anderen!“
Elke Volkers
- Elke Volkers ist die Tochter des Deichgrafen und später Haukes Frau.
- Elke Volkers ist mit ihren intellektuellen Fähigkeiten ein ebenbürtiger Partner für Hauke.
- Hauke weiß schon bevor er Elke Volkers kennen lernt, dass sie gut rechnen kann.
- Ihr Vater hält große Stücke auf seine talentierte Tochter.
- Elke kann im Gegenteil zu Hauke auch die Schönheit der Natur wahrnehmen und nicht nur die Gefahr. Elke Volkers hat ernste und dunkle Augen
- Sie ist sehr aufmerksam und eine scharfe Beobachterin ihrer Umwelt.
- Elke Volkers wirkt still im Hintergrund, aber Elke Volkers warnt Hauke mit blicken, als dieser in der Kritik an ihrem Vater zu weit geht.
- Sie bemerkt, dass Ole Peters Hauke schikaniert und versucht das abzustellen.
- Sie ist gerecht und versucht zu schlichten. zB als ihr Vater Vollina Haders des Diebstahls beschuldigt, sagt sie: „Waren’s nicht die Otter, die die Enten nahm?“
- Elke ist stolz auf Haukes Leistungen.
- Elke Volkers ist bescheiden und steht hinter Haukes Ehrgeiz bereitwillig zurück Elke Volkers will mit ihm nicht in Konkurrenz treten sondern Elke sieht es als ihre Rolle ihn zu unterstützen.
- Sie sieht ihre Aufgabe im Haushalt, aber sie weiß über die Vorgänge auf dem Hof genau Bescheid.
- Sie fürchtet sich nicht sich mit den Männern anzulegen, sondern verteidigt Hauke beim Eisböseln.
- Elke Volkers steht zu ihrem Wort und weigert sich, mit Ole Peters zu tanzen, w5e s5e es Hauke versprochen hat.
- Elke Volkers ist flink kund geschickt in ihren Bewegungen.
- Ihr Erscheinungsbild ist zierlich, ihr Gesicht ist schmal und ruhig und ihre Arme sind hager.
- Elke Volkers handelt vorsichtig und bedacht.
- Es gelingt ihr durchzusetzen, was ihr wichtig ist. Ihr Ehrgeiz und Streben konzentriert sich auf Haukes Karriere.
- Hauke gegenüber ist Elke Volkers schüchtern.
- Elke Volkers ist eine gewissenhafte und ordentliche Hausfrau.
- Nach der Hochzeit mit Hauke ist Elke Volkers Abends oft allein, aber Elke Volkers beklagt sich nicht darüber.
- Elke Volkers bringt seinen Plänen viel Verständnis entgegen, obwohl dieser wenig Zeit für Elke Volkers hat.
- Elke Volkers hat Interesse an Haukes Arbeit, äußert auch Zweifel und erste Bedenken.
- Dem Deichbau steht Elke Volkers kritisch gegenüber.
- Elke Volkers versteckt ihre Gefühle vor Hauke, sie lässt ihn ihre Besorgnis nicht spüren.
- Nur selten zeigt Elke Volkers Schwäche: Als Hauke ihr erzählt, dass sie nach dem Deichbau einen großen Besitz haben, sagt Elke Volkers ihm, dass er sich eine andere nehmen muss, da sie ihm keine Kinder bringt.
- Bei jedem Anflug von Romantik errötet Elke Volkers und wechselt das Thema.
- Elke ist sozialkompetenter als ihr Mann.
- Sie Beruhigt im Hintergrund das Personal, wenn Hauke zu ihnen unfreundlich war.
- Sie ist hilfsbereit und besorgt um ihre Mitmenschen.
- Sie ist ihm treu, andere Männer kommen ihr nie in den Sinn.
- Sie hält zu ihrem Mann, auch als sich das gesamte Dorf gegen ihn richtet.
- Elke genießt bei den hohen Beamten großes Ansehen zB: lenkt der Oberdeichgraf die Kutsche persönlich für Elke Volkers.
- Elke Volkers sieht wie liebevoll Hauke sich um Winke kümmert, aber es belastet sie, dass nur sie allein von der Behinderung weiß.
- Elke sucht die Schuld für Winkes Behinderung bei sich.
- Ihr Verhältnis zu ihrem Kind ist distanzierter als zu ihrem Mann.
- Als er den Hof verlässt, vergisst Elke Volkers ihr Kind und der Knecht bringt ihr das Kind, welches dem Vater hinterher gelaufen war, zurück.
Ole Peters
- Er ist Haukes Gegenspieler.
Der Großknecht des Deichgrafen ist ein tüchtiger Arbeiter. - Er fühlt sich Hauke geistig unterlegen und schikaniert ihn darum mit schweren körperlichen Arbeiten.
- Er ist neidisch auf ihm und fühlt sich ungerecht behandelt, da der Deichgraf Hauke bevorzugt. Denn er soll Haukes Stallarbeit übernehmen, damit Hauke dem Deichgrafen beim Rechnen helfen kann.
- Er verbreitet im Dorf, dass Hauke hinter der neuen Strenge des Deichgrafen steckt und löst damit Abneigung gegen Hauke bei den Bewohnern aus.
- Ole ist clever und schlagfertig. Er ist Kretler beim Eisböseln und will Hauke zurückweisen: „Kleinknechte und Jungens gehören nicht dazu.“
- Er redet Hauke vor den anderen herunter.
- Ole verbringt viel Zeit im Wirtshaus, ist lebenslustig und gesellig. Das macht ihn beliebter als Hauke, denn dieser ist nicht gesellig sondern eher zurückgezogen.
- Hauke hasst Ole für die Aussagen, dass er nur Deichgraf „seines Weibes wegen“ ist.
- Ole kündigt beim Deichgrafen. Er heiratet die Tochter Vollina eines reichen Hofbesitzers der blad stirbt. Durch diese Erbschaft wird Ole ein wohlhabender Mann.
- Als Jewe Manners stirbt wird er Bevollmächtigter. Er bringt Hauke unnötige Einwände. Ole gehört zu den wichtigen, aber in Deichsachen nicht zu den klugen.
- Er handelt voreilig und unüberlegt und ärgert sich später selbst darüber.
- Er verkauf zB: Land an Hauke mit der Begründung, er braucht es nicht, denn sein bester Schafbock ist dort ertrunken. Vor der Versammlung sagt Ole aber, dass Hauke schon den großen Landanteil hat und es versteht, auch den Rest zu bekommen und jetzt will er diesen neuen Koog.
- Er glaubt, er hat nichts zu verlieren, denn als Hauke ihn vom Schaden am Koog erzählt, rät er ihm, er hätte den Schaden schon gesehen (stimmt nicht) und er solle ihn nur oberflächlich ausbessern.
- Der Junge, der den Dienst bei Hauke aus Angst vor dem Schimmel kündigt, findet bei seinem neuen Arbeitgeber Zuhörer für seine Geschichte von dem Teufelspferd des Deichgrafen.
- Ole selbst ist nicht abergläubisch, auch mit den religiösen Versammlungen hat er nichts zu tun.
- Er ist auf seinen Vorteil bedacht und hat eine persönliche Abneigung gegen Hauke. Missgunst veranlasst ihn zu der Hinterlist, zu der er den Aberglauben der Dorfbewohner nur ausnützt.
Tede Volkers – Der alte Deichgraf
- Tede Volkers ist Haukes Vorgänger
- Haukes Vater hält nicht viel von ihm: Er sagt, dass er dumm und nur Deichgraf seiner Väter wegen ist.
- Er ist seiner Aufgabe kaum gewachsen.
- Bei der Buchhaltung ist er auf Hilfe angewiesen.
- Er bewegt sich schwerfällig und gemächlich.
- Seine Arbeitseinstellung ist nicht gut: Als der Knecht die Kälber nicht getränkt hatte und sie die ganze Nacht schrien, sagt er, er müsse bis Mittag schlafen. Er sagt so kann die Wirtschaft nicht bestehen. Bemerkt seine eigene Faulheit aber nicht.
- Gemütlich und leicht zufrieden zu stellen, geht er den Weg des geringsten Widerstandes.
- Die Dorfbewohner wissen, dass erst Hauke den Alten wieder auf „Trab“ gebracht hat.
- Er weiß, dass Hauke den Hauptteil er Arbeit macht und will ihn deshalb nach Ole’s Kündigung nicht zum Großknecht machen.
- Je älter er wird desto öfter überlässt er wichtige Entscheidungen, die den Hof betreffen, seiner Tochter.
- Nach Haukes Kündigung entwickelt der Deichgraf ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm.
- Seine Freude am Essen und sein Vorliebe für fetten Braten ist im Dorf bekannt.
- Ihm mangelt es an Taktgefühlt zB: beim Essen „das war mein Leibvogel“, …“sie fraß“.
- Er ist naiv und gutgläubig und versteht nicht, wenn sich jemand über ihn lustig macht zB: sagt Tede Haien: „im 3. Gliede soll der Familienverstand ja verschleißen“.
Tede Haien
- Er ist Haukes Vater.
- Tede Haien ist verwitwet und ist allein für Haukes Erziehung verantwortlich.
- Tede Haien hat einen kleinen Hof, wo er Raps und Bohnen anbaut und eine Kuh.
- Im Frühjahr und Herbst arbeitet er als Landvermesser, im Winter fertigt er Zeichnungen und mathematische Berechnungen.
- Tede Haien sieht sich selbst als „Halbgelehrter“.
- Im Dorf gilt er als klügster Mann.
- Er kann die Fragen seines Sohnes aber bald nicht mehr beantworten und verweist ihn auf Bücher.
- Als er bemerkt, dass sein Sohn kein Interesse an der Landwirtschaft hat, schickt er ihn zum Arbeiten an den Deich.
- Er ist ein ernster und strenger Mann.
- Er ärgert sich, dass auch die Deicharbeit seinen Sohn nicht von den Büchern abbringt.
- Tede ist abgehärtet.
- Die Wasserleichen berühren ihn nicht.
- Er ist sensibel in der Wahrnehmung seiner Mitmenschen, kann mit Gefühlsäußerungen anderer aber nicht umgehen.
- Tede ist nachdenklich und schweigsam, tüchtig und gewissenhaft.
- Ehrlichkeit ist wichtig für ihn.
- Er lebt bescheiden und sparsam.
- Er vergrößert den Grundbesitz ohne Haukes wissen, um Hauke, seinem Traum Deichgraf zu werden näher zu bringen.
Trin’Jans
- Sie lebt allein, abseits des Dorfes.
- Sie ist verwitwet und ihr Sohn ertrank.
- Sie hat einen weißen Angorakatze den ihr ihr Sohn schenkte.
- Sie verflucht Hauke, als er die Katze erschlägt. Trin’Jans trauert um die Katze wie um ein Kind. Das Geld, das sich als Ersatz bekommt, nimmt sie gierig.
- Ihre Hände sind von Gicht verkrümmt, sie geht am Stock und kann nicht weit gehen.
- Sie hat etwas von einer Hexe mit einer langen Nase und funkelnden Augen.
- Sie wird als „die Alte“ bezeichnet, überlebt aber Tede Haien, den Deichgrafen und Jewe Manners um Jahre.
- Sie war früher Dienstmage bei Elke Volkers Großvater. Sie kam später zu Elke und lehrte ihr, kunstvolle Stickmuster.
- Beim Eisböseln verteilt sie Honigkuchen und Branntwein.
- Auf das Drängen von Elke zieht die 80-jährige beim Deichgrafenhof ein. Sie bringt nur wenig Dinge mit. Unteranderem einen Schemel, der mit dem Fell der toten Angorakatze bezogen war.
- Ihr Haustier ist eine Möwe namens „Claus“.
- Zu Beginn ist sie undankbar und beschwert sich über das Zimmer von dem aus sie nicht aufs Meer sieht.
- Sie freundet sich mit Wienke an, sie setzt sich auf den Schemel und erzählt ihr von der Angorakatze.
- Sie hält das behinderte Kind für eine Strafe Gottes.
- Ihr Umgang mit dem Kind ist freundlich aber „derb“. Wienke besucht Trien’Jans und ihre Möwe mit ihrem Hund Perle jeden Tag.
- Bei ihr mischt sich Aberglaube mit christlicher Religion.
- Sie erzählt Wienke Schauergeschichten von einem Wasserweib, das sie selbst gesehen haben will. Hauke verbietet ihr solche Geschichten zu erzählen, aber sie sagt, dass es keine Märchen sind sondern, dass sie alles von ihrer „Großohm“ hat.
- Mit fast 90 Jahren stirbt sie. Ihre letzten Worte waren: „Hölp mi, Hölp mi.“ Das erschreckt Hauke.
Jewe Manners
- Er ist Deichbevollmächtigter und Elkes Pate.
- Er bekommt das Amt des alten Deichgrafen angeboten, aber er lehnt mit der Begründung, er sei zu alt, ab.
- Er weiß, dass in Wirklichkeit Hauke die Geschäfte des alten Deichgrafen führte. Er weiß, dass Hauke für das Amt der Richtige wäre, aber er hat nicht die passende finanzielle Lage dafür.
- Er freut sich über die Hochzeit von Hauke und Elke.
- Auf Haukes Bitten hin, bleibt er trotz seines hohen Alters im Amt und wacht über Haukes Tun.
- Er stimmt als einziger der Bevollmächtigten dem neuen Deichbau zu.
- Er erkennt als einziger die Notwendigkeit des Neubaus.
- Er baut auf die Fähigkeit der Menschen und nicht auf sein Gottesvertrauen.
- Er spricht aus lange Lebenserfahrung, wenn er prophezeit: „Den Deich, den Hauke Haien bei der Herrschaft für euch durchgesetzt hat, den wird niemand von euch Lebenden brechen sehen.
- Er genießt hohen Respekt.
- Hauke ist für seine Unterstützung dankbar.
- Er ist nicht Abergläubisch. Er glaubt, dass die menschliche Vernunft von Gott gegeben ist und ist überzeugt von Haukes „von Gott verliehenen Einsicht“ Jewe Manners ist ernsthaft und pflichtbewusst.
- Er stirbt im Winter während des Deichbaues.
- Hauke vermisst ihn und seine vertrauten Schläge auf die linke Schulter.
Sprachliche Erläuterung
Koog: ein durch Eindeichung dem Meer abgewonnener Landbezirk
Haf: Flut
Stil und Sprache
- Landschaft und Menschen werden in der Novelle mit großer Detailgenauigkeit geschildert.
- Zur Beschreibung des Deichbaus verwendet Storm Fachausdrücke.
- Auch die Religion ist im Sprachgebrauch ersichtlich zB: beim Eisböseln: „Das war ein Wurf, als habe der Erzengel Michael selbst geworfen.“
- Zentrale Symbole der Novelle sind das Meer und er Deich.
- Das Meer zeigt die existenzielle Gefahr, welche die Natur für den Menschen darstellt.
- Der Deich ist Ausdruck menschlicher Anstrengungen, sich vor dem elementaren Feind zu schützen.
- Tiere werden oft menschliche Verhaltenswiesen und Eigenschaften zugeschreiben.
- Über den Schimmel schrieb er zB: „Mir wars als ob er mich um etwas bitten wolle.“
- Als Mittel zur Beschreibung von Gefühlszuständen, besonders innerer Unruhe, stellen sich die Personen oft Fragen im Selbstgespräch: „Was dann, was sollte dann geschehen?“
- In der letzten Phase des Deichbaus steigert Storm die Dramatik mit Hilfe von zahlreichen Orts- und Richtungsangaben und den häufigen Wechsel der Perspektive.
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