Hier findest du ein ausführliches Referat über „Andorra“ von Max Frisch. Der Text besteht aus 739 Wörtern und setzt sich aus Angaben zum zeitgeschichtlichen Hintergrund, Aufbau, Themen und Motive, Stiel und Sprache sowie einer genauen Beschreibung der Personen und Charakteristiken zusammen.
Informationen zu Max Frisch findest du hier.
Andorra – Zeitgeschichtlicher Hintergrund
- Zu berücksichtigen ist, dass zwischen dem 1. Entwurf 1946 und der Uraufführung des Stücks 15 Jahre vergehen.
- In den 50er Jahren will die Bevölkerung die Not der Nachkriegszeit überwinden und am ökonomischen Aufschwung teilzuhaben.
- In Europa wird zu dieser zeit die Weltpolitik bestimmt, durch die Besatzungsmächte USA und UdSSR.
- Ihre Verbündung hält nicht lange an.
- Sie endet mit der Berlinblockade 1948/49 und findet ihren Höhepunkt mit dem Bau der Berliner Mauer.
- Ihre Verbündung hält nicht lange an.
- Nun wird die internationale Lage durch den „Kalten Krieg“ bestimmt.
- In diese Zeit fällt Frischs Aufstieg.
- Der große Erfolg kam auch weil er den Lesern keinen direkten Vorwurf am Holocaust gab, sondern durch die Betonung der Vorurteilsthematik dem Publikum ein Ausweichen ins Unverbindliche ermöglicht.
- Frisch wollte weglinken von der Fixierung auf die Organisation des Massenmordes und auf die Verantwortung jedes Einzelnen hinweisen.
Entstehung und Quellen – Andorra
- Die Umstände und der Ort sind erfunden
Aufbau – Andorra
- Es ist in 12 unterschiedlich lange Bilder eingeteilt, wobei das Letzte das umfangreichste Bild ist.
- Nach den Bildern 1-3, 6-7, 9 und 11 folgt jeweils eine Aussage im Vordergrund.
- Mit Ausnahme des Paters treten alle Zeugen bei diesen Aussagen in Zivilkleidung auf und sprechen an der Zeugenschranke.
- Nur der Pater trägt seine „Dienstkleidung“.
- Er steht auch nicht an der Schranke, sonder kniet, so das davon ausgegangen werden kann, dass es sich nicht um eine Aussage im öffentlichen Raum handelt, sondern um ein gebetsartiges Zwiegespräch mit Gott.
- Außer im 5. Bild tritt Andri in allen Bildern auf, was zeigt, dass er die Mittelpunktfigur des Stücks ist.
- Die Bilder 1 bis 6 zeigen Andri auf der Suche nach Identität und konfrontieren ihn dabei mit den Vorurteilen der Andorraner.
- Seine Hoffnungen werden im 6. Bild zerstört
- (Andri interpretiert die Vergewaltigung Barblins durch Puder als Betrug/Verrat Barblins).
- Das ist der Wendepunkt seiner Identitätssuche, denn nach dem 1. Gespräch mit dem Pater beginnt er damit, seine Rolle als Jude anzunehmen.
- Im 9. bild (2. Gespräch mit dem Pater) hat er sich bereits so weitgehend mit seiner Rolle identifiziert, dass ihn die Wahrheit nicht mehr erreicht bzw. ihn nicht mehr interessiert.
- Die Identitätsgewinnung geht zugleich mit dem Leidensprozess einher.
- 8. Bild
- (er wird zusammengeschlagen und getreten),
- 11. Bild
- (er wird gefangen genommen und abgeführt),
- 12. Bild
- (er wird verstümmelt und getötet).
- 8. Bild
- Es ist ein klassisches Drama (Tragödie):
- 1. Bild (Einführung in das Thema),
- 7. und 6. Bild sind der Höhe und Wendepunkt des Dramas,
- das im 12. Bild mit der Katastrophe abgeschlossen wird.
- Es gibt auch optisch akustische Zeichen (Kostüme, Requisiten, akustische Signale)
- Es gibt keinen Höhepunkt.
- Es sind Alttagsbilder die aneinandergereiht sind und durch den Vordergrund unterbrochen werden.
- Durch die Zeugenaussagen werden die Gegenwart und die Vergangenheit miteinander verflochten, wodurch das Stück zeitlich entgrenzt wird.
- Die eigentliche Handlung erstreckt sich über mehrere Tage.
- Das Grundbild für das ganze Stück ist der Platz von Andorra
- Analytischer Aufbau
Themen/Motive – Andorra
- Bildnis- und Vorurteilsthematik,
- Antisemitismus,
- Identitätssuche,
- Motiv der Liebe
- und des Verrats.
Stiel und Sprache – Andorra
- Die Sprache der Andorraner ist einfach und konventionell mit Hang zum Floskelhaften
- (Alle verwenden die selben Entschuldigungsfloskeln)
- Ich gebe zu…
- (Alle verwenden die selben Entschuldigungsfloskeln)
- Andres Sprache zeigt 2 unterschiedliche Ebenen.
- In den Gesprächen mit dem Tischler, dem Soldaten usw. spricht er in der Alttagssprache,
- aber immer wenn er Gefühle zum Ausdruck bringt oder sich in extremen Spannungssituationen befindet wird seine Sprache bildhaft und weist Elemente des Lyrischen auf (z.B.: eher lyrisch S. 18 oder S. 80/81)
- Die Sonne scheint grün in den Bäumen heut. Heut läuten die Glocken auch für mich (er hat erfahren, dass er Tischler wird)
- Die Personen wechseln Teilweise schnell und fallen sich ins Wort.
- Der Vordergrund hat langarmige Sätze, in der Gegenwart
Personen – Andorra
Andri:
- Starke Persönlichkeit
- tut niemanden etwas schlechtes
- möchte integriert sein geht in die innere Emigration
- (kämpft nicht mehr wie Ill)
Barblin:
- War Stütze für Andri
- liebt ihn
- akzeptiert die Wahrheit
- wird verrückt
- sie weißelt
- (Andorra soll nach außen sauber sein)
Lehrer:
- Hält zu Andri
- trinkt
- durchblickt die Sache und weis, dass es keinen Ausweg mehr gibt
- Andris wirklicher Vater
- war zu feige die Wahrheit zu sagen
- begeht Selbstmord
Mutter:
- Mag Andri und Barblin
- versucht auszugleichen
- hat keinen Erfolg
Senora:
- Sie ist eine Dame
- hatte eine gute Beziehung zu Andri
- bekommt einen Ring von ihr
Pater:
- Ist später einsichtig
- möchte helfen benimmt sich aber zu nachlässig
Soldat:
- Judenfeindlich
- keine Einsicht
- eitel
- brutal
Wirt:
- Vorurteile
- mag Andri nicht
Tischler:
- Behandelt Andri ungerecht
- verlangt viel Geld vom Lehrer
- er sagt er ist sich keiner Schuld bewusst
Arzt:
- Judenfeindlich
Geselle:
- sagt zuerst er ist sein Freund
- dann verrät er ihn
Jemand:
-
- Sagt das was alle sagen
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